Sweet & Spicy | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Zoltán Györi | Heidelbär Games
Spicy ist ein trickreiches Kartenspiel, bei dem kräftig geblufft wird. „Sweet & Spicy“ ist die familienfreundliche Variante, die sich vor allem durch das Design unterscheidet. Katzen gehen immer. Ob es spielerisch auch so süß ist? Meine Meinung erfahrt ihr hier:
Das Spiel
Sweet & Spicy ist ein Familienspiel von Zoltán Györi und bei Heidelbär Games erschienen. Es ist für 2 – 6Spielendegeeignet und kannab 8 Jahren gespielt werden.
Das ursprüngliche Spiel „Spicy“ besticht durch das besondere Design der Karten. Sarahs damalige Rezension dazu findet ihr hier. Das neue „Sweet & Spicy“ unterscheidet sich vom spielerischen her nur leicht vom Original. Die optische Gestaltung ist jedoch gänzlich anders und soll Kinder und Familien ansprechen.
Zu Beginn wird die „Spielende-Karte“ in den Talon ungefähr dort eingelegt, wo es der Strich entsprechend der Anzahl der Mitspielenden entspricht. Das ist einfach und durchdacht.
Sodann bekommen alle fünf Karten auf die Hand und zudem -das ist neu- einen Superjoker, der sich mit der Rückseite von den anderen Karten unterscheidet. Die normalen Karten zeigen Zahlen zwischen 1 und 10 und eines der drei Gewürze Chili, Zitrone und Pfeffer. Im Original war es Wasabi anstelle der Zitrone, das ist wohl nicht so geläufig.
Der Reihe nach werden nun verdeckt Karten ausgespielt, wobei mit der ersten Karte das Gewürz festgelegt wird für die aktuelle Auslage. Die folgenden Karten müssen das gleiche Gewürz zeigen und höher sein als die vorhergehende. Das wird vom aktiv Spielenden jeweils laut angesagt. Die Behauptung muss nicht stimmen, das ist der Clou des Spiels. Alternativ kann man auch passen und eine Karte vom Stapel ziehen. Das ist auch erlaubt, wenn man eigentlich eine Karte spielen könnte.
Alle anderen Mitspielenden dürfen jederzeit die Behauptung anzweifeln, müssen dann aber ansagen, was sie anzweifeln, Zahl oder Gewürz. Nun wird die letzte Karte umgedreht und geprüft. Hat die Behauptung gestimmt, darf sich der Spielende den Kartenstapel aus der Mitte nehmen, das sind am Ende Siegpunkte. Wer verliert, muss zwei Karten vom Nachziehstapel ziehen.
Spielt jemand seine letzte Karte und gewinnt die Herausforderung oder sie wird gar nicht angezweifelt, gewinnt ddie Person eine Trophäe, die 10 Punkte wert ist und zieht fünf Karten nach. Gelingt der Gewinn einer zweiten Trophäe oder sind alle drei Trophäen verteilt, endet die Runde. Alternativ endet sie auch, wenn die „Spielende-Karte“ aufgedeckt wird.
Es gibt halbe Jokermit normaler Rückseite, die gelten je nach Aufdruck für Zahl oder Gewürz. Die Super-Joker sollten nicht als letzte Karte gespielt werden, das wäre zu einfach. Und sie können nicht angezweifelt werden. Am Ende zählen alle eingesammelte Super-Joker 5 Punkte, ein solcher noch auf der Hand 5 Minuspunkte. Sie sollten also mit Bedacht eingesetzt werden und ihr Ausspielen deutet darauf hin, dass man aktuell keine passende Karte auf der Hand hat. Das kann wiederum aber auch nur vorgetäuscht sein.
Die Anleitung ist knapp, aber übersichtlich und mit Beispielen erläutert. Die Wenn-Dann-Folgen bei der Herausforderung sollte man einmal in der Praxis sehen, dann ist auch das logisch und nicht schwierig. In der Beschreibung hier habe ich das verkürzt widergegeben.
Fazit
„Sweet & Spicy“ macht erst so richtig Spaß, wenn man es mit einer gewissen Boshaftigkeit und mit Pokerface spielt. Dann kommt Spannung auf und es entstehen viele erheiternde Situationen. Das muss man aushalten können, denn immer wieder kommt Schadenfreude auf. Das ist für Kinder oft nicht einfach. „Aber Opa, man darf doch nicht lügen!“, sagte mein Enkel bei „Mogelmotte“, wo es ähnlich zugeht. Will ich Kindern antrainieren, beim Lügen sich nichts anmerken zu lassen? Können sie dies nämlich noch nicht, sind sie bei „Sweet & Spicy“ auf verlorenem Posten. Das sollte überlegt werden, bevor man das Spiel kauft. Aber vielleicht denke ich zu pädagogisch?!
Mit den richtigen Leuten am Tisch, die gerne mal zocken, wird „Sweet & Spicy“ genauso lustig wie sein Vorgänger. Der Untertitel „Das süße Kartenspiel“ täuscht allerdings, zumal gar keine süßen Gewürze dabei sind. Zahlen und Gewürze sind deutlich unterscheidbar, auch von den Regeln spricht nichts gegen generationenübergreifendes Spielen mit Leuten, die das Pokerelement mögen. Es funktioniert zu zweit, macht aber am meisten Spaß mit mehr Personen. Gut zu viert.
Bewertung / Test
+ familienfreundliche Gestaltung
+ hoher Spielspaß
– lügen und Pokerface erforderlich
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
- ... Altersgruppe bis 12 Jahre
- ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
- ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
- ... Altersgruppe ab 71 Jahre
Sweet & Spicy (2022)
Spielidee: Zoltán Györi
Grafik: Yoon Sung
Verlag: Heidelbär Games
Anzahl der Spielenden: 2 – 6
Altersempfehlung Verlag: ab 8
Eigene Altersempfehlung:ab 10 (Lügen und Pokerface erforderlich)
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Spricht nichts dagegen.